Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg sieht durch Windkraftanlagen (WKA) eine Gefahr für die mögliche Welterbe-Prämierung Baden-Badens. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage von MdL Tobias Wald (CDU) hervor.

„Nach gegenwärtigem Kenntnisstand kann eine erhebliche Beeinträchtigung des Erscheinungsbilds der potenziellen Welterbestätte nicht ausgeschlossen werden“, heißt es in dem Schreiben an Wald. Darin verweist das für den Denkmalschutz zuständige Ministerium ausdrücklich auf den erfolgreichen Welterbe-Antrag im Fall der Eiszeit-Höhlen auf der Schwäbischen Alb: „Der Internationale Rat für Denkmalschutz (ICOMOS), der vom Welterbekomitee der Unesco mit der Bewertung des eingereichten Höhlen-Antrags betraut wurde, hat stets deutlich gemacht, dass er von Baden-Württemberg die Ablehnung der dort geplanten Windenergieanlagen erwartet.“

Die Satzung für die geplante Vorrangfläche für WKA auf dem Wettersberg liegt dem Wirtschaftsministerium derzeit zur Genehmigung vor. Eine abschließende Beurteilung, ob WKA die mögliche Welterbe-Prämierung verhindern oder aber denkmalrechtlich zulässig sind, ist laut Ministerium indessen erst im späteren immissionsschutzrechtlichen Verfahren möglich: Dann seien Anzahl der WKA, deren Höhe und Standorte bekannt, und erst dann könnten aussagekräftige Visualisierungen erstellt werden.

MdL Tobias Wald sieht sich durch die Antwort des Ministeriums bestätigt: „Ich habe schon im Mai betont, dass Windkraftanlagen die Welterbe-Prämierung gefährden und dafür Kritik geerntet. Doch ich warne erneut davor, die WKA-Planungen weiter voranzutreiben. Das beweisen die Eiszeit-Höhlen: Windkraftanlagen schließen das Unesco-Gütesiegel aus. Wer also will, dass Baden-Baden zur Welterbestätte wird, muss Windkraftanlagen verhindern.“

Ausdrücklich weist Wald in der Mitteilung darauf hin: „Auch ich setze mich für eine gelingende Energiewende ein. Windkraftanlagen sind in unserer Region aber nicht tauglich. Wir müssen hier unter anderem auf Alternativen wie Solarenergie und Wasserkraft setzen. Und zwar mit voller Kraft.“