die Corona-Krise belastet uns alle. Manche mehr als andere. Waren die ersten Wochen überwiegend geprägt von Disziplin und Verständnis für die drastischen Maßnahmen, steigt nun bei vielen Menschen die Ungeduld. Auch Unzufriedenheit und Zweifel mischen sich hinzu. Forderungen werden laut: Kindergärten und Schulen wieder für alle öffnen, öffentliches Leben wieder hochfahren, Restaurants und Hotels ebenso!

Perspektiven sind also nötig. Das Problem: Die Ausbreitung der Pandemie kann nicht vorhergesagt werden - wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen. Ständig werden wir mit neuen Situationen und Entwicklungen konfrontiert. Wir haben aktuell ca. 170.000 bekannte Fälle in Deutschland und täglich werden es (immer noch) mehr. 

Der Blick nach Italien, Spanien oder in die USA zeigt, welche erbarmungslose Wucht das Virus haben kann. Zustände wie dort haben wir in Deutschland glücklicherweise nicht. Diesen Vorsprung dürfen wir auch weiterhin nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. 

Ich kann Ihnen versichern: Tagaus tagein drehen sich unsere Gespräche darum, wie wir die Schäden und Verluste möglichst gering halten können. Selbstverständlich wollen wir alle so bald als möglich zurück in ein normales Leben – wir alle wollen Perspektiven. Keiner möchte die wirtschaftlichen Belastungen auch nur einen Tag länger als notwendig in die Länge ziehen.

Umso schwerer sind die Entscheidungen, die es zu treffen gilt. Kluges Abwägen, Maß und Mitte, Solidarität sind das Gebot der Stunde. Jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten, dass wir so gut wie irgend möglich durch diese Krise kommen. Dazu zählt Rücksichtnahme, Verständnis und Geduld.

Und es gibt sie, die Perspektiven - auch in diesem Newsletter: Die neue Vorordnung - und somit weitere Lockerungen - tritt heute in Kraft. Details hierzu finden Sie im ersten Beitrag. Ein wichtiger Minister in diesen Tagen äußert sich ebenfalls zu den nötigen Perspektiven. Lesen Sie einen Gastbeitrag von Tourismusminister Guido Wolf MdL, dem ich an dieser Stelle vielmals für seinen unermüdlichen Einsatz danke. Um Perspektiven geht es auch für gemeinnützige kulturelle Einrichtungen - beispielsweise das Festspielhaus in Baden-Baden. Lesen Sie weiter unten mehr über einen dringend nötigen Rettungsfonds. Und um Perspektiven ging es in einer Online-Konferenz mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister Thomas Strobl – das Ergebnis: der Grenzübergang Wintersdorf wurde wieder geöffnet. 

Sie sehen, es gibt sie, die Perspektiven. Helfen wir weiter den Menschen, die Hilfe benötigen. Schauen wir nach vorn, mit Geduld und Zuversicht. Vertrauen wir denen, die Tag für Tag ihr Bestes geben. Ich danke allen, die genau das tun. 

---

Neue Corona-Verordnung vom 11. Mai 2020

Mit Beschluss vom 9. Mai 2020 hat die Landesregierung ihre Rechtsverordnung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erneut geändert. Die neuen Regelungen gelten ab Montag, den 11. Mai 2020. 

Fragen und Antworten zur neuen Verordnung finden Sie hier.

Einen Überblick mit den wesentlichen Änderungen zu den einzelnen Bereichen erhalten Sie hier.

Eine Übersicht über die weiteren Verordnungen für Gaststätten, Kosmetik und medizinische Fußpflege, Vergnügungsstätten, Einzelhandel, Friseurbetriebe etc. finden Sie hier.

---

Tourismusminister Guido Wolf MdL: „Die von der Pandemie gebeutelte Tourismusbranche braucht jetzt konkrete Perspektiven!“

 

Gastbeitrag

Liebe Leserinnen und Leser des Newsletters von Tobias Wald,

die Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen uns alle vor große Herausforderungen. Als für den Tourismus verantwortlicher Minister habe ich in zahlreichen Gesprächen mit den Verbänden, Gastronomen und Vertretern der Tourismusbranche hautnah miterlebt, wie sehr diese Branche von Anfang an und mit voller Härte unter den immensen wirtschaftlichen Folgen leidet. Nach einem Jahrzehnt dynamischen Wachstums des Tourismus wurde dieser innerhalb weniger Wochen praktisch zum Stillstand gebracht. Kein Unternehmen verkraftet es, wenn der Umsatz für mehrere Monate komplett wegfällt. Die Betriebe des Gastgewerbes waren die ersten, die geschlossen wurden. Erschwerend kommt hinzu, dass es keine Nachholeffekte gibt. Dabei steht viel auf dem Spiel: Mit über 390.000 Vollzeitäquivalenten gehören die Tourismusunternehmen zu den bedeutenden Arbeitgebern in Baden-Württemberg.

Ich habe die Zeit während des „Shutdowns“ genutzt, um Konzepte zu erarbeiten. Mit dem Abflachen der Infektionszahlen können jetzt konkrete Perspektiven mit Hilfe eines transparenten Fahrplans aufgezeigt werden: Für ein konsequentes, schrittweises Wiederhochfahren, das den Anforderungen des Gesundheitsschutzes gerecht wird.

Gemeinsam mit Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hat Baden-Württemberg mit einem Drei-Phasen-Szenario zur Belebung der Tourismuswirtschaft ein Konzept entwickelt. Dadurch konnte der Branche in den jetzt erfolgten Abstimmungsgesprächen auf Bundesebene das notwendige politische Gewicht verliehen werden. Dass Baden-Württemberg mit diesem Konzept richtungsweisend und Impulsgeber war, hat die Öffnung der Museen, Freilichtmuseen, Ausstellungshäuser, Gedenkstätten, Zoos, Tierparke und botanischen Gärten in der vergangenen Woche gezeigt.

Die politischen Forderungen, für die ich mich vehement eingesetzt habe, werden jetzt umgesetzt: Nun haben wir eine echte Perspektive und können den Betrieben im Tourismus Planungssicherheit geben!

Nach der Beschlussfassung auf Ebene der Bundesländer mit der Bundesregierung am 6. Mai 2020 ist es mir gelungen, einen konkreten Zeitplan für Gastronomie, Hotellerie und auch Ferienwohnungen zu vereinbaren.

Zunächst erhalten die Speisegastronomie im Außen- und Innenbereich sowie die Ferienwohnungen und Campingplätze in Baden-Württemberg ab dem 18. Mai die Möglichkeit, wieder schrittweise öffnen zu können. Campingplätze dürfen für touristische Übernachtungen im Caravan, im Reisemobil oder in festen Mietunterkünften sowie für das Dauercamping geöffnet werden, sofern sie eine autarke Versorgung sicherstellen. Die Sanitärbereiche der entsprechenden Anlagen bleiben zunächst geschlossen. Gleiches gilt für Wohnmobilstellplätze. 

Ab 29. Mai werden in einem weiteren Schritt u.a. Beherbergungsbetriebe wie insbesondere Hotels sowie Freizeitparks ihren Betrieb wiederaufnehmen können.

Für die Gaststätten gelten strenge Auflagen, die insbesondere die Einschränkung von Öffnungszeiten, Ausarbeitung von Hygiene-Konzepten durch die Betriebe, Begrenzung von Gästezahlen, Sicherstellung von Abstand (Einlass/Ausgang separat, Reservierungspflicht) umfassen. Wir sind der festen Überzeugung: Die Gastronomen und Gastgeber sind sich ihrer Verantwortung bewusst und haben durchdachte Konzepte mit Abstandsregeln und begrenzten Auslastungen entwickelt. Damit ist ein echter Befreiungsschlag für die Leitökonomie Tourismus gelungen.

Zusätzlich können bereits erste Erfolge bei der Forderung nach einer 7-Prozent Mehrwertsteuer für die Gastronomie vermeldet werden. Die Mehrwertsteuer für Speisen wird laut Beschluss des Bundes ab dem 1. Juli 2020 befristet bis zum 30. Juni 2021 auf den ermäßigten Steuersatz gesenkt. Die Steuererleichterung wird, sobald die Betriebe wieder öffnen dürfen, für Schmerzlinderung sorgen. Damit diese Maßnahme den provisorischen Charakter verliert, werden wir uns an geeigneter Stelle weiter für eine permanente Lösung einsetzen.

Sofortprogramm für das Gastgewerbe

Neben dem Wiederhochfahren der Betriebe benötigt das Gastgewerbe dringend eine weitere Nothilfe, damit ein nicht unwesentlicher Anteil der Betriebe im Land die aktuelle Krise wirtschaftlich durchstehen kann. Die Betriebe geraten im Moment vor allem durch die fehlenden Einnahmen und die gleichzeitig weiterlaufenden Grundkosten in existentielle Liquiditätsschwierigkeiten. Bis zur Wiedereröffnung muss die Zahlungsfähigkeit der gastgewerblichen Betriebe unbedingt gesichert werden, um die drohenden Insolvenzen in dieser Branche abzuwenden und die Existenzen der Betriebe zu sichern. Daher plant das Ministerium der Justiz und für Europa und das Wirtschaftsministerium ein zweites Sofortprogramm in Form von nicht rückzahlbaren Hilfen zur Unterstützung von Gastronomie und Hotellerie in Form von einer Kombination aus direkter Liquiditätshilfe und einer begleitenden Steuererleichterung (Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen). Die Eckpunkte des Sofortprogramms für das Gastgewerbe sehen eine einmalige Soforthilfe in Höhe von 3.000 Euro je Betrieb plus 2.000 Euro je Vollzeitäquivalente ohne Deckelung der Betriebsgröße vor. Der Gesamtaufwand für das beabsichtigte Nothilfeprogramm beträgt 328 Mio. EUR.

Mit den besten Grüßen, Ihr Gudio Wolf MdL, Minister der Justiz und für Europa

---
Rettungsfonds für gemeinnützige kulturelle Einrichtungen gefordert

Rettungsfonds für gemeinnützige kulturelle Einrichtungen gefordert

Dr. Alexander Becker und Tobias Wald MdL: Wir müssen das Bestehen von Festspielhaus und Volksschauspielen sichern!   Massive Einnahmeausfälle durch die Absage kompletter Spielzeiten bedrohen die Existenz gemeinnütziger kultureller Einrichtungen im ganzen Land. In Mittelbaden sind zwei herausragende Institutionen besonders betroffen: Die Volksschauspiele Ötigheim und das Festspielhaus Baden-Baden. „Wir fordern einen Rettungsfonds für die gemeinnützigen kulturellen Einrichtungen im Land. Wenn …

Weiterlesen.

---
Grenzöffnung Thema bei Online-Konferenz mit Innenminister

Grenzöffnung Thema bei Online-Konferenz mit Innenminister

Am Donnerstag (30. April 2020) stand Innenminister Thomas Strobl bei einem Online-Forum mit der Interessengemeinschaft Wirtschaftsregion Mittelbaden (IG WRM) zu den Grenzschließungen Rede und Antwort. Das Gespräch mit Landrat Toni Huber, Oberbürgermeisterin Margret Mergen und Vertretern der Wirtschaft war durch die beiden mittelbadischen Abgeordneten Tobias Wald und Dr. Alexander Becker (beide CDU) initiiert worden. Im Mittelpunkt standen Erleichterungen für …

Weiterlesen.

---

Innovationsprogramm Pflege: Förderung für Baden-Baden

Am 7. Mai 2020 wurden die Projekte bekanntgegeben, die in diesem Jahr über das Innovationsprogramm Pflege durch das Ministerium für Soziales und Integration gefördert werden. Im Stadtkreis Baden-Baden profitiert davon die Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung Baden-Baden (GSE) mit dem Projekt der Erweiterung einer solitären Tagespflegeeinrichtung des Caritasverbandes Baden-Baden e.V. (Mieter der GSE) durch einen abgetrennten Neubau mit einer Fördersumme …

Weiterlesen.

---

Danke fürs Lesen - passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!

---