Bei jedem siebten Fisch, der überwiegend aus anderen Ländern importiert wird, ist etwas faul. Dagegen erweisen sich alle Forellen und Felchen aus regionaler Produktion als völlig unauffällig. Das sind die neuesten Ergebnisse der  Untersuchungen der Veterinärämter in Baden-Württemberg.

„Erneut zeigt sich: Wer beim Einkauf auf regional erzeugte Produkte setzt, bekommt Qualität auf den Tisch“, stellt der CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Wald in einer Pressemitteilung fest. Wald hatte nach Berichten über Fälschungen bei der Kennzeichnung von Fischen sowie teils schlechte Qualität von Fischprodukten an Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) geschrieben und um die Beantwortung von Fragen gebeten. Jetzt liegt die Antwort vor.

Demnach haben die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter des Landes (CVUA) bei ihren 3 176 Proben in den Jahren 2016 und 2017 (bis Stichtag 19. Juli) insgesamt 445 Fische und Fischerzeugnisse beanstandet. Das ist eine Quote von 14 Prozent, mithin ist also jede siebte Probe auffällig. Seefische und Süßwasserfische stammen zum überwiegenden Teil direkt oder indirekt (über Mitgliedsstaaten der EU) aus Drittländern (meist in Asien) oder von Hochsee-Fangschiffen, die in der EU zugelassen sind. Bei den Proben wurden von der CVUA Fälschungen, also falsche Bezeichnungen, beanstandet, aber auch Krankheitserreger, Dioxine oder Pestizide gefunden.

Viel Wasser im tiefgefrorenen Fisch

Ein weiteres Problem, das in den vergangenen Jahren laut Ministerium zunehmend von Bedeutung ist: Durch Zusatzstoffe und Wasser wird „eine Wasseraufnahme von meist 25 bis 35 % und in der Spitze bis zu 45 % erreicht, sodass der Fischgehalt im meist tiefgefrorenen Endprodukt nur noch 65 bis 75 % und minimal 55 % beträgt“. Und auf der Verpackung fehlt meist jeglicher Hinweis auf diese Praxis.

MdL Tobias Wald rät deshalb zur Vorsicht und empfiehlt, auch bei Fischen auf regionale Herkunft zu achten. Denn: Die bisher aufgebaute Datenbasis lässt laut Minister Hauk „eine gute Differenzierung nach der Herkunft erkennen“. Demnach sind die Untersuchungen von regional erzeugten Forellen und Felchen sämtlich unauffällig.

Die Experten aus der Fischerei und Aquakultur gehen von 110 Vollerwerbsbetrieben und 1000 Nebenerwerbsbetrieben in Baden-Württemberg aus. MdL Wald teilt die Ansicht von Minister Hauk: „Unsere Betriebe produzieren mit geringem Energieaufwand und bei einem sehr hohen Reinigungsgrad des Ablaufwassers insbesondere Forellen und Saiblinge. Sehr kurze Transportwege sind mit ein Garant dafür, dass die erzeugten Fische einen günstigen ökologischen Fußabdruck aufweisen.“

MdL Wald weist in diesem Zusammenhang auf die kürzlich gestartete Kampagne „Natürlich. Von daheim.“ hin: „Das ist der richtige Ansatz zur Stärkung der heimischen Betriebe, zum Erhalt unserer Kulturlandschaft und für gesunde Lebensmittel mit hoher Qualität.“