In einem Antrag an die Landesregierung erkundigt sich MdL Tobias Wald nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten und Potenzialen PFC-belasteter Flächen. Dabei betont  das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in seiner Stellungnahme, dass es sich bei den betroffenen Flächen trotz der Verunreinigung mit PFC nach wie vor um für die Landwirtschaft „nutzbare wertvolle Böden handele“. Primäres Ziel sei es, die landwirtschaftliche Nutzung dieses Bodens bei gleichzeitiger Gewährleistung eines hohen Maßes an Verbraucherschutz weiterhin zu ermöglichen. Das sogenannte Vorerntemonitoring habe sich hier bewährt.

Nur wenn auf einer mit PFC verunreinigten Fläche keine landwirtschaftliche Nutzung mehr möglich sei, ergebe sich die Notwendigkeit einer alternativen Nutzung. Als Alternativen wurden der Anbau von Energiepflanzen und Pflanzen zur Destillatgewinnung oder die Anlage von Weihnachtsbaumkulturen geprüft. Keines dieser Systeme habe sich jedoch bislang als in der Fläche tragfähig erwiesen. Auch die Möglichkeit der Flächenstilllegung mit anschließender Nutzung zur Stromerzeugung durch Photovoltaik sei bei stark verunreinigten Flächen denkbar. In wenigen Einzelfällen gebe es die Option einer kleinräumigen Oberflächenversiegelung als Sicherungsmaßnahme.

Weiterverfolgt werde insbesondere der Anbau von Energiepflanzen. Auch arbeite man an der Entwicklung eines Verfahrens, bei dem Biomasse von PFC-verunreinigten Flächen zur Biogasproduktion eingesetzt werde, um so die PFC der Umwelt endgültig zu entziehen. Auf höher verunreinigten Flächen könne der Anbau von Mais oder Durchwachsende Silphie als Biogassubstrat eine interessante Nutzungsalternative sein, die Wirtschaftlichkeit erscheine jedoch fraglich. Auch an anderen Verfahren werde geforscht.

Besonders vielversprechend hält Tobias Wald die Möglichkeit der Flächennutzung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Die sei grundsätzlich möglich, wenn der ökologische Zustand der Flächen schwerwiegend beeinträchtigt und eine landwirtschaftliche Nutzung daher nicht mehr oder nur noch stark eingeschränkt möglich sei und diese schwere ökologische Belastung fortwirke. Gegen eine solche Nutzung spreche die flickenteppichartige Anordnung der betroffenen Flächen, die sich nur schwer zu einer größeren im Rahmen des EEG zuschlagsfähigen Konversionsfläche eignen. Eine Möglichkeit könne jedoch die Regelung für Anlagen bis 750kW installierter Leistung sein, da hier nur kleine Flächen bis etwa 1,5 ha erforderlich sind. Außerhalb des EEG bestehen geringere Hürden bezüglich geeigneter Flächen, dagegen höhere bezüglich der Wirtschaftlichkeit. Da hier keine Vorschriften zu nutzbaren Flächenkulissen bestehen, können sowohl belastete als auch unbelastete Flächen einbezogen werden, was die Chancen für die Erschließung größerer Flächen deutlich erhöhe. In diesem Fall brauche es ein baurechtliches Verfahren zur Bebauungsplanung durch die Kommune in Abstimmung mit dem zuständigen Landratsamt.

Auch auf die Möglichkeit der Errichtung einer Photovoltaikanlage und anschließender Elektrolyse geht Tobias Wald in seinem Antrag ein. Hierdurch könnte erneuerbar erzeugter Wasserstoff zur Versorgung lokaler Brennstoffzellenbusse erzeugt werden.

„Als Mitglied der Haushaltskommission habe ich auf eine zusätzliche Stelle zur Bewältigung der PFC-Problematik gepocht. Dies wurde genehmigt und sollte im Zuge der Haushaltsberatungen auch beschlossen werden. So ist sichergestellt, dass unsere Region mit der PFC-Problematik nicht alleine gelassen wird und wir die Potenziale der oben skizzierten Ansätze und Technologien nutzen können“, weist Tobias Wald, finanzpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, hin.

 

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