Heil- und Kurwälder bald auch in Mittelbaden und Umgebung? Auf Initiative des CDU-Landtagsabgeordneten Tobias Wald wurde dieses Thema im Rahmen eines Antrags im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg behandelt. Die Idee der Gesundheitswälder kommt aus Ostasien und findet immer mehr Anhänger in Deutschland. Vorreiter ist Mecklenburg-Vorpommern, dort wurde 2017 der europaweit erste Kur- und Heilwald ausgewiesen.

 

Laut Ministerium gebe es bereits einige interessierte Waldbesitzer im Südwesten. Wichtig seien gepflegte, naturnahe und barrierearme Wege, die auch von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen gut nutzbar seien. Die Flächen sollten sich in verkehrsberuhigten Gebieten mit gesundheitsförderlichem Klima befinden, in einem gepflegten und naturnahen Wald. Die Nähe zu Gewässern wie Seen oder Bäche wäre optimal. Nahe gelegene Kliniken mit medizinischem Fachpersonal seien die ideale Voraussetzung für die Eignung des Waldes als Therapieort.

 

„Der Wald ist nicht nur der beste Klimaschützer, sondern bietet unter dem Gesundheitsaspekt auch vielfältiges touristisches, wirtschaftliches und medizinisches Potenzial“, so Tobias Wald. „Gerade in unserer waldreichen Gegend, mit Baden-Baden als weltbekannter Kur- und Bäderstadt und den vielen renommierten Kliniken, Kur- und Reha-Einrichtungen ist das eine Idee mit Charme und wirtschaftlichen Perspektiven. So könnten bereits bestehende gesundheitstouristische Angebote ergänzt und zusätzliches Gästepotenzial erschlossen werden, in allen Altersklassen. Die Region Mittelbaden würde dadurch noch attraktiver, insbesondere im innerdeutschen und innereuropäischen Wettbewerb. Aber auch für die lokale Bevölkerung wäre das ein sehr interessantes Angebot.“

 

In den letzten Jahren sind die Auswirkungen eines Waldaufenthalts auf das menschliche Wohlbefinden verstärkt wissenschaftlich untersucht worden, mit deutlichen Hinweisen auf zahlreiche positive Gesundheitseffekte von „Dr. Wald“. Das Thema Waldgesundheit zählt zu den derzeit präsentesten und relevantesten gesundheitsbezogenen Themen. Das Interesse der baden-württembergischen Heilbäder und Kurorte an diesem gesellschaftlichen Trend sei laut Ministerium gegeben. Dadurch könne im Gesundheitstourismus durch neue Angebote und Geschäftsmodelle Wertschöpfung generiert und neue Arbeitsplätze geschaffen werden, bei gleichzeitiger Bewahrung und Stärkung der bestehenden Waldgebiete.