Belastbare wissenschaftliche Studien und ein Lenkungskreis gefordert

 

Für die professionellen Ensembles wie die Chöre und Orchester der Amateurmusik in Baden-Württemberg bedeutet Corona einen tiefen Einschnitt. Derzeit wird eine Öffnung auch des Probenbetriebs von Orchestern und Chören der Amateurmusik im Juni diskutiert. In einem Schreiben an die zuständige Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) haben in den Verbänden der musiktreibenden Vereine engagierte CDU-Abgeordnete die Klärung der infektiologischen Voraussetzungen eingefordert – darunter Dr. Alexander Becker als Vizepräsident des Bundes Deutscher Zupfmusiker BW und Tobias Wald als Präsident des Blasmusikverbands Mittelbaden.

 

„Es geht nicht allein um schnelle Öffnungen, sondern darum, wie das kulturelle Leben im Musikland gesichert werden kann. Klar ist, es braucht konkrete Abstandsregelungen und v.a. Lüftungskonzepte. Je größer und höher der Proberaum, desto besser. Jetzt im Sommer bieten sich als kurzfristige Maßnahme Proben im Freien an“, so die Abgeordneten Becker und Wald.

 

Um gesicherte Aussagen entwickeln zu können, fordern die Abgeordneten die Untersuchung der Infektionswege beim Singen und beim Musizieren insbesondere auf Blasinstrumenten und schlagen dafür das in Freiburg ansässige Institut für Musikmedizin und das dortige Universitätsklinikum als Partner vor.

 

Um die weiteren Schritte in enger Abstimmung mit allen betroffenen Akteuren zu entwickeln, schlagen die Abgeordneten auch die Bildung eines Lenkungskreises vor. Diesem sollten neben Vertretern der zuständigen Ministerien für Wissenschaft und Kunst sowie  Kultus, Jugend und Sport Vertreter möglichst aller Bereiche angehören – etwa des Landesmusikrats, der Laienmusikverbände (LMV), der Orchesterkonferenz, des SWR, der Musikhochschulen und des FIM –, um sowohl fachliche Kompetenz wie gesellschaftliche Akzeptanz in der Breite des Musiklebens zu gewährleisten.