Der Rettungsfonds für gemeinnützige Kultureinrichtungen wurde vergangene Woche durch die Haushaltskommission beschlossen und ist jetzt durch die Landesregierung genehmigt worden. Als nächsten Schritt können die Anträge auf finanzielle Förderung gestellt werden. In Mittelbaden profitieren davon gleich zwei herausragende Institutionen: Das Festspielhaus Baden-Baden und die Volksschauspiele Ötigheim.

 

Damit ist das baden-württembergische Wissenschaftsministerium der Forderung des CDU-Landtagsabgeordneten und Haushaltskommissionsmitglieds Tobias Wald nachgekommen, der auf Landesebene frühzeitig die Unterstützung gemeinnütziger kultureller Einrichtungen verlangte und sich in mehreren Gesprächen mit dem Ministerium stark für den Rettungsfonds einsetzte.

 

Das beschlossene Notprogramm für Kunst und Kultur hat einen Umfang von 40 Millionen Euro. Es besteht aus zwei Teilen. Über 32 Millionen Euro gehen an wirtschaftlich gefährdete Kunst- und Kultureinrichtungen sowie Vereine der Breitenkultur. Weitere sieben Millionen Euro sind für das Impulsprogramm „Kunst trotz Abstand“, das kulturelle Veranstaltungen unter den aktuellen Beschränkungen und unter Einhaltung von Auflagen fördern soll.

 

Allein im Festspielhaus werden die Einnahmeausfälle bis zum Saisonende auf rund sechs Millionen Euro geschätzt. „Im Falle einer Schließung stünde der materielle und immaterielle Schaden in keinem Verhältnis zu den einzusetzenden Geldern. Über Jahrzehnte wurden jeweils einzigartige Institutionen aufgebaut, die unsere Region in der deutschen und internationalen Kulturlandschaft bekannt gemacht haben“, so der finanzpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Tobias Wald.

 

Wald erinnert an die große Strahlkraft beider Institutionen in Mittelbaden, sowohl kulturell als auch wirtschaftlich. Die Wertschöpfung ist enorm, das Festspielhaus in Baden-Baden und die Volksschauspiele Ötigheim sind wichtig für Tourismus und Gastronomie vor Ort, was an den signifikant gestiegenen Übernachtungszahlen abgelesen werden kann. Auch belegen zwei Gutachten der Universität St. Gallen, dass der Stadt Baden-Baden und der Region durch das Festspielhaus eine zusätzliche Kaufkraft von rund 50 Millionen Euro pro Jahr zufließen.

 

Massive Einnahmeausfälle durch die Absage kompletter Spielzeiten bedrohen die Existenz gemeinnütziger kultureller Einrichtungen im ganzen Land. „Im Unterschied zu den Staatstheatern in Karlsruhe und Stuttgart sind das Festspielhaus Baden-Baden und die Volksschauspiele Ötigheim nicht staatlich abgesichert. Darum ist die Unterstützung des Landes an dieser Stelle besonders wichtig“, betont Tobias Wald.