Was spricht dagegen, auf der Hornisgrinde eine zweite Windkraftanlage zu errichten? Mit dieser Frage wandten sich die CDU-Landtagsabgeordneten Tobias Wald und Willi Stächele an das grün geführte Umweltministerium in Stuttgart.

 

Das Problem sei „die Vereinbarkeit der geplanten Anlage mit dem Auerhuhnschutz“, so die Antwort des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller. Das Regierungspräsidium Freiburg habe Anfang September gemeinsam mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt BW sowie dem Landratsamt Ortenaukreis ein Gespräch mit dem Betreiber der bestehenden Hornisgrinde-Anlage Herrn Matthias Griebl, den Elektrizitätswerken Mittelbaden und dem Fachgutachter geführt. Thema war die geplante Errichtung und der Betrieb einer zweiten Windkraftanlage auf dem höchsten Gipfel des Nordschwarzwalds und deren Vereinbarkeit mit dem Auerhuhnschutz. Ziel des Gesprächs war es, die Realisierungschancen einer zweiten Anlage besser einschätzen zu können.

 

Ein abschließendes Ergebnis konnte in diesem Gespräch nicht erzielt werden, schreibt Franz Untersteller. Vereinbart wurde, weitere Unterlagen vorzulegen, um die möglichen Störwirkungen auf die zentralen Auerhuhnlebensräume fachlich und rechtlich besser bewerten zu können. Auf dieser Grundlage sollen unter Berücksichtigung weiterer naturschutzrechtlicher Konfliktfelder wie z.B. Vogelzug abschließende Einschätzungen zu den Realisierungschancen getroffen werden.

 

Bei einem Besuch auf der Hornisgrinde im Juli haben sich die mittelbadischen Landtagsabgeordneten Willi Stächele und Tobias Wald für eine zweite Anlage am gleichen Standort ausgesprochen. „Die Hornisgrinde ist der windhöffigste Standort in ganz Baden-Württemberg, zudem ist durch die bestehende Windkraftanlage bereits die notwendige Infrastruktur und Zuwegung vorhanden. Für eine zweite Anlage müsste kein einziger Baum gefällt werden“ erläutert Willi Stächele seine Offenheit für eine zweite Windkraftanlage.

 

„Entscheidend ist auch, dass die Hornisgrinde mehrere Kilometer von den nächsten Wohngebieten entfernt liegt“, ergänzt Tobias Wald. „Die Energiewende hat nur dann eine Chance, wenn sie im Einklang mit Mensch und Natur geschieht. Da die Windkraftanlagen immer höher werden, muss ein ausreichend großer Abstand zur Wohnbebauung gewährleistet sein. Bei der Hornisgrinde ist das der Fall, im Gegensatz zu vielen anderen Standorten. Nicht nur das Auerhuhn soll Schutz erfahren, auch die Menschen müssen geschützt werden.“