Baden-Baden und ganz Mittelbaden hat als touristische Top-Region ganz besonders unter Corona zu leiden, darüber waren sich alle Teilnehmer des Webtalks zum Thema „Speisen und Reisen in der Zukunft“ einig. Die Veranstaltung war aber nicht vom Corona-Blues geprägt, sondern von ganz viel Hoffnung für die Zeit nach Corona. Zur Bestandsaufnahme zähle, so Tourismusminister Guido Wolf, dass rund 380.000 Arbeitsplätze vom Tourismus im Land abhängig seien und das Bruttoumsatzvolumen im vergangenen Jahr bei mehr als 25 Milliarden Euro lag.

 

„Wir schreiben niemandem vor, wohin er zu reisen hat. Aber natürlich unterstützen wir den Trend, dass auch nach Corona weiter verstärkt Urlaub im Ländle gemacht wird“, betont Tourismusminister Guido Wolf. „Tourismus ist eine Leitökonomie in Baden-Württemberg. Darum müssen wir der Hotellerie, Gastronomie und der Tourismusbranche eine gute Entwicklung sichern.“

 

Die über 80 Zuhörer der Online-Veranstaltung teilten trotz aller Sorgen über die aktuelle Situation die optimistischen Zukunftsperspektiven. Genannt wurden die Chancen der Digitalisierung mit einer besseren Lenkung der Verkehrs- und Besucherströme, die starke Freizeitmarke Schwarzwald, Potenziale der nachhaltigen Mobilität mit einem Ausbau der Regiobuslinien, mehr ganzjährig nutzbare Angebote, die Gleichwertigkeit von Stadt und Land sowie der „natürliche Dorfurlaub“, bei dem der Tourist Mitbürger auf Zeit sei.

 

Eine oft gestellte Bitte war die Forderung einer besseren Abdeckung des Mobilfunknetzes im Schwarzwald. Denn Online-Angebote für Touristen seien immer wichtiger. Doch müsse auch die Sicherheit gewährleistet sein, denn immer noch gäbe es viele Funklöcher, so dass der Ruf nach Hilfe im Notfall telefonisch in manchen Gebieten nicht möglich sei.

 

Eine weitere Forderung betonte Tourismusminister Guido Wolf (CDU) klar: „Wir setzen uns dafür ein, den reduzierten Mehrwertsteuersatz in Höhe von 7 % für Hotels und Gastronomie zu verlängern. So können wir der Branche nach Corona wieder helfen, auf die Beine zu kommen.“

 

Wolf ging auch auf das Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes ein. Denn damit die Erfolgsbilanz auch künftig anhalte, seien Investitionen in Infrastruktur und Marketing unerlässlich. Das Programm sei ein wichtiger Baustein, um Nachhaltigkeit und Qualität, die touristische Entwicklung ländlicher Regionen und den Erholungs- und Freizeitwert von Tourismusinfrastruktureinrichtungen zu stärken. Damit würden unmittelbar Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen und die Wirtschaft vor Ort gestärkt werden. Das Programm sei ein wichtiger Baustein zur Sicherung der Gesamtfinanzierung von kommunalen Tourismusprojekten. In der aktuellen Legislaturperiode sei es gelungen, erstmals seit Bestehen des Programms, über zehn Millionen Euro pro Jahr für die Kofinanzierung kommunaler Tourismuseinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Seit 2016 konnte damit die Fördersumme insgesamt verdoppelt werden. In 2020 würden durch das Land insgesamt 29 kommunale Tourismusinfrastrukturprojekte gefördert, die Investitionen von knapp 37,4 Millionen Euro anstießen.

 

Gastgeber der Online-Konferenz war der mittelbadische CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Wald. Seiner Einladung waren zahlreiche prominente Vertreter der Region gefolgt, unter anderem die Baden-Badener Oberbürgermeisterin Margret Mergen, der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord Karl-Heinz Dunker, und der Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus Hansjörg Mair.

 

„Mittelbaden lebt vom Tourismus“, macht Tobias Wald MdL klar. „Wenn man auf einem so hohen Niveau Tourismus betreibt, sind die Einschläge besonders heftig. Die Pandemie trifft unsere Hotels, Gastronomie, die Event-Branche, die Skilift-Betreiber und viele weitere mit am härtesten. In mir haben sie einen verlässlichen Unterstützer und Fürsprecher.“

 

Mit Spannung wird der Runde Tisch „Zukunft Schwarzwaldhochstraße“ erwartet, zu dem Minister Wolf am 19. Februar eingeladen hat.