„Vom Acker auf den Teller – Regionalität voranbringen“, darum ging es in einer Videokonferenz des mittelbadischen Landtagsabgeordneten Tobias Wald (CDU) und der baden-württembergischen Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL aus dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

 

Dass das Tierwohl im Zusammenhang mit einer artgerechten Tierhaltung und in Bezug auf die Lebensmittelqualität entscheidend sei, betonte Staatssekretärin Gurr-Hirsch. Dazu gehöre auch die Unterstützung seitens des Landes beim Ausbau der Möglichkeiten für tierschonende Schlachtungen. In der Diskussion mit den Teilnehmern zeigte sich, wie wichtig auch die regionale Schlachtung ist. Von großer Bedeutung seien auch hier kurze Wege und wenig Stress für die Tiere. In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema Weideschlachtung angesprochen.

 

Gurr-Hirsch berichtete, dass die Landesregierung Bestrebungen unterstütze, die Voraussetzungen für die „hofnahe“ Schlachtung zur Vermeidung von Transportstress zu schaffen und die Schlachtung im Herkunftsbetrieb der Schlachttiere nicht nur für Rinder zu ermöglichen. Baden-Württemberg habe sich seit 2016 auf der Grundlage der Koalitionsvereinbarung sehr für die rechtskonforme Ausgestaltung der „hofnahen“ Schlachtung ohne Transporte der lebenden Tiere eingesetzt. Beispielsweise habe das Landwirtschaftsministerium vor diesem Hintergrund eine Initiative zur Entwicklung eines mobilen Systems in Lörrach zur Schlachtung von Schweinen jüngst mit 90.000 Euro gefördert.

 

„Der Schlachthof Bühl ist hier ein Positiv-Beispiel“, so der Landtagsabgeordnete Tobias Wald. „Als einziger Schlachthof zwischen Freiburg und Mannheim, von Metzgern, sowie Städten und Gemeinden aus der Region getragen, wollen wir den Schlachthof Bühl erhalten. So vermeiden wir lange Wege, was wichtig beim Stressfaktor der Tiere ist.“

 

Weiterer Gegenstand der Diskussionsrunde war die neue Bio-Musterregion Mittelbaden. Staatssekretärin Gurr-Hirsch betonte die Unterstützung der Zielsetzungen, insbesondere mit Blick auf die geplante Stärkung des Ökolandbaus auch als Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Die mit dem ökologischen Landbau verbundenen Wertschöpfungspotenziale sollten im Land genutzt und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln sollten vermehrt aus der Region gedeckt werden. Gurr-Hirsch betonte dabei, dass nicht unnötige Doppelstrukturen aufgebaut werden dürften, sondern im Sinne des Miteinanders bestmöglich kooperiert werden müsste. Die Naturparkgeschäftsstelle habe beispielsweise Angebote der Kooperation gemacht, nun gelte es, diese ausgestreckte Hand unbedingt anzunehmen, betonte Tobias Wald.

 

Auch die Lebensmittelsicherheit und Regionalität habe für die Bürgerinnen und Bürger oberste Priorität. Darum müsse beim gesundheitlichen Verbraucherschutz der Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken durch Lebensmittel sowie Gegenständen des täglichen Bedarfs an der ersten Stelle stehen. „Baden-Württemberg steht für hochwertige regionale Lebensmittel, hinter jedem Lebensmittel stehen Menschen. In Mittelbaden haben wir viele Hofläden, viele Direktvermarkter“, berichtet Tobias Wald. „Lieber Bühler Zwetschgen, Rindfleisch aus Ottersweier oder Spargel aus Hügelsheim, als Avocados aus Neuseeland oder Rindersteaks aus Argentinien. Das stärkt unsere regionale Landwirtschaft und schont den ökologischen Fußabdruck.“