DEHOGA im Dialog mit Tourismus-Staatssekretär Dr. Patrick Rapp MdL und Landtagsabgeordnetem Tobias Wald

 

Die Tourismusbranche hat unter der Corona-Krise sehr gelitten. Um den Branchenvertretern sowie den zahlreichen Beschäftigten Perspektiven aufzuzeigen, hat der mittelbadische Landtagsabgeordnete Tobias Wald (CDU) zu einer Video-Konferenz mit Tourismus-Staatssekretär Dr. Patrick Rapp und dem Bühler DEHOGA-Kreisvorsitzenden Jürgen Kohler sowie dem Baden-Badener DEHOGA-Verbandsjuristen Nicolai Danne eingeladen.

 

„Das Fachkräfteproblem ist durch Corona verstärkt worden, viele Mitarbeiter sind in andere Branchen abgewandert. Die Gründe liegen in einer fehlenden Arbeitsplatzgarantie sowie an dem vergleichsweisen geringen Verdienst. Darum muss an mancher Stelle ein neuer Weg gegangen werden. Das Setzen neuer Maßstäbe ist erforderlich“, beschreibt Staatssekretär Dr. Patrick Rapp MdL die Herausforderungen. „Das Land führt daher sein bewährtes Förderprogramm Tourismusfinanzierung Plus fort und stellt dafür acht Millionen Euro bereit. Ziel ist es, die Betriebe wieder passgenau mit einem zinsverbilligten Darlehen und zusätzlichen Tilgungszuschüssen zu unterstützen. Damit werden wichtige Investitionen angestoßen, die das Urlaubsland Baden-Württemberg langfristig stärken und sich positiv auf den Wirtschaftsstandort auswirken.“

 

Bereits im Frühjahr hatte der Ministerrat beschlossen, das Darlehensprogramm Tourismusfinanzierung um einen Tilgungszuschuss zu ergänzen. Durch die Bereitstellung von 12 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt wurde dem Programm zu einem Plus verholfen. Jedoch waren die Haushaltsmittel für den Tilgungszuschuss durch die hohe Nachfrage bereits sechs Wochen nach Programmstart erschöpft.

 

„Ich freue mich, dass wir mit den zusätzlichen Mitteln nun an den Erfolg aus dem Frühjahr anknüpfen können. Insbesondere Hotels, Gaststätten, Campingplätzen und gewerblich genutzten Ferienwohnungen hilft das, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“, machte Staatssekretär Dr. Rapp klar. Auch die Digitalisierung im Gastrobereich sei wichtig, weshalb das Paket Digitalisierung Plus ebenfalls wegweisend sei. Die Tourismus-Branche sei unglaublich facettenreich und müsse wieder sichtbarer werden, dazu gehöre auch eine bessere Vernetzung innerhalb der Region Mittelbaden, so Rapp weiter.

 

 

Rapp dankte der DEHOGA zu deren Infokampagne mit deren Gastromobil, welches ein multimedial ausgebauter Linienbus ist, der Schulen und Berufsmessen in allen Regionen des Landes besucht. Dadurch werden gezielt junge Leute angesprochen, was mit Blick auf die Zukunft wichtig sei.

 

„Das Gastromobil wird in Zukunft auch in der Region Mittelbaden zu Gast sein“, kündigt der Baden-Badener DEHOGA-Geschäftsführer Nicolai Danne an. „Die Herausforderungen sind groß, die Zeit drängt, auch beim Thema Corona-Einreiseverordnung. Die Politik muss wieder mehr Vertrauen schaffen, indem sie besser kommuniziert. Das wiederum schafft eine wichtige Akzeptanz in der Bevölkerung, weil dann Entscheidungen besser nachvollziehbar sind,“ betonte Danne.

 

Dass sich die Tourismusbranche mehr Unterstützung seitens der Politik beim Thema der Corona-bedingten Betriebsschließungen wünsche, machte der Bühler DEHOGA-Kreisvorsitzende Jürgen Kohler deutlich. „Wir brauchen weniger Bürokratie, stattdessen mehr Bewusstsein in der Bevölkerung für unsere Branche.“

 

Der Landtagsabgeordnete Tobias Wald bekräftigte das Ziel der CDU, die 7-Prozent-Regelung bei der Mehrwertsteuer weiterzuführen. Auch sei eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten notwendig. „Handwerk ist Mehrwert. Vom Marketing bis zum rechtspolitischen Rahmen sehe auch ich die Notwendigkeit einer Unterstützung für die Tourismusbranche durch die Politik“, ergänzt Tobias Wald MdL. „Die Qualität und Wertigkeit des Angebots muss besser herausgestellt werden, dafür müssen wir die Menschen sensibilisieren. Darum wollen wir auch gemeinsam mit der DEHOGA einen Dialog führen und Seite an Seite Ideen entwickeln.“

 

In einem Punkt sind sich alle einig: Die Angebote von Tourismus und Gastronomie müssen geöffnet bleiben und brauchen Verlässlichkeit in der Planung und Kontinuität mit Corona, die bekannten „Drei G“ sind der Standard.