Auf Initiative der Baden-Badener Oberbürgermeisterin Margret Mergen trafen sich auf der Yburg Fachleute von Staatsforst, Landesbetrieb Vermögen und Bau sowie der Stadtverwaltung, um zu einer zeitnahen Lösung der Probleme auf der beliebten Burgruine zu kommen. Ebenfalls vor Ort waren der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Behrens und Christian Braun, Mitarbeiter von Landtagsabgeordnetem Tobias Wald sowie Rebland-Ortsvorsteher Ulrich Hildner.

 

Ziel des Treffens war es, im konstruktiven Dialog Lösungen für die Wiedereröffnung der Yburg zu finden. Wunsch der Stadtverwaltung und der Landtagsabgeordneten sei, für 2022 zumindest eine Teilöffnung mit kleinem Bewirtungsangebot zu ermöglichen. Weiter solle der Öffentlichkeit rasch die von allen Beteiligten mitgetragene Gesamtstrategie vorgelegt werden. Besonders die Wiedereröffnung der Yburg, der Denkmalschutz, die Verkehrssicherungspflicht sowie die Zufahrts- und Parkproblematik seien zu beachten.

 

Der Vertreter vom Landesbetrieb Vermögen und Bau gab bekannt, dass sei seitens des staatlichen Forsts ein Rückbau der Zufahrtsstraße hinauf zur Yburg inzwischen vom Tisch sei. Auch künftig werde die Yburg weiterhin mit dem Auto erreichbar bleiben, Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Gaststättenverpachtung. Nur so könne das Kulturdenkmal Yburg zugänglich und für die Öffentlichkeit attraktiv bleiben.

 

Thematisiert wurde auch, dass die 1,7 km lange Zufahrt zur 520 Meter hoch gelegenen Yburg mit einer asphaltierten Straße unterhalten werden und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gewährleistet sein müsse. Dabei stieß das Angebot von OB Mergen auf Zustimmung, dass Baden-Baden als Beitrag jährlich 10.000 Euro für den Straßenunterhalt und nötige Schneeräumeinsätze zur Verfügung stelle. Weitere Leistungen seien der Stadt allerdings nicht möglich.

 

Diese Mittel werden wohl mittelfristig ausreichen, um die Zufahrt zu Yburg sicherzustellen, zumal Forst BW ergänzend eigene Unterhaltungsmittel bereitstellt. Nach Aussage der Experten ist allerdings in fünf bis zehn Jahren eine Grundsanierung der Straße nötig, deren Kosten mindestens sechsstellig ausfallen werden.

 

Und es fallen weitere Sanierungsarbeiten an. Auf der Wendeplatte vor dem Burgtor werden 14 Parkplätze ausgewiesen. Als Problem wird von Seiten des Landes die die Wendeplatte umgebende Stützmauer angesehen. Akute Gefährdung bestehe jedoch nicht. An wenigen Stellen, speziell im Bereich des Burgtors, scheinen Sicherungsarbeiten erforderlich zu sein. Darum werde der Zustand der Stützmauer nochmals von einem Experten geprüft.

 

Auch im Innenhof der um das Jahr 1200 erbauten Burganlage gab es Gesprächsbedarf. Für die Mülltonnen-Einhausung wurde mit dem Denkmalschutz eine praktikable Lösung hinter dem äußeren Burgtor gefunden. Im Burghof selbst stehen 41 Sicherheitsmängel zur Lösung an, die unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes bereits abgearbeitet werden. Für die wesentlichen Punkte wurden bereits Lösungen gefunden, die allerdings zum Teil recht zeitaufwändig sind. Unter anderem sollten Teile der Burgmauer vor unerlaubtem Besteigen gesichert werden.

 

Die verkehrssichernden Maßnahmen haben Priorität, auch im Hinblick auf eine mögliche provisorische Öffnung im nächsten Jahr. Das Öffnen der Burganlage wird von allen Teilnehmern als wünschenswert angesehen. Das Land wird, vorbehaltlich der Genehmigung der Mittel, viel Geld in die Hand nehmen, um die Gaststätte zu modernisieren. Das gelte vor allem für die Küche, Toiletten, Holzfassade und Heizung. Dies soll in den Jahren 2022 und 2023 als Bestandssanierung erfolgen, da so eine Finanzierung zeitnah realisierbar erscheint. Eine dauerhafte Öffnung der Gaststätte könnte so im Jahr 2023 wiederaufgenommen werden.

 

Mit der Suche nach einem Pächter soll schon bald begonnen werden, um diesen möglichst frühzeitig in die Sanierungs- und Modernisierungsplanungen einzubeziehen. Die Ausschreibung erfolgt voraussichtlich noch im ersten Quartal 2022.

 

Untersucht sind inzwischen bereits die Wasser- und Abwasserleitungen der Burg. Derzeit werden von Seiten des Landes die Kosten für die Sanierung der festgestellten Schäden zusammengestellt. „Das sind gute Nachrichten für die Yburg und für ganz Mittelbaden“, freut sich der CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Wald. „Es zeichnen sich vielversprechende Lösungen ab. Wir arbeiten weiter daran, eine gute Zwischenlösung für das kommende Jahr zu finden, um dann hoffentlich in 2023 die Yburg wieder wie gewohnt öffnen zu können. Die Yburg ist das Wahrzeichen des Reblands und weit darüber hinaus als beliebte Sehenswürdigkeit bekannt, das soll und wird auch so bleiben.“