Die Zukunft von Gastronomie und Tourismus in Baden-Baden und Umgebung: Wie steht es um die einzelnen Bereiche, wo wird Unterstützung benötigt, welche Potenziale können ausgebaut werden? 

 

Mit diesen Fragen im Gepäck ist am Montag Dr. Patrick Rapp (CDU), Landtagsabgeordneter und Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, auf Einladung des mittelbadischen Landtagsabgeordneten Tobias Wald mit verschiedenen Akteuren aus Baden-Baden und Umgebung in der Geroldsauer Mühle zusammengekommen. Dabei waren u.a. Oberbürgermeisterin Margret Mergen, der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord Karl-Heinz Dunker, Martin Weingärtner als Geschäftsführer der Geroldsauer Mühle sowie Vertreter der DEHOGA und der Baden-Badener Kur- und Tourismus GmbH.

 

„Baden-Baden gehört zur Beletage Baden-Württembergs“, wies Dr. Patrick Rapp MdL gleich zu Beginn auf das Standing Baden-Badens hin. „Die Stadt ist einer der Leuchttürme des Tourismus in Baden-Württemberg.“ Frühzeitig habe man in Baden-Baden damit begonnen, die unterschiedlichen Angebote in der Stadt und im Umland gemeinschaftlich zu bewerben und miteinander zu vernetzen.“ Er führte aus, dass es ein wichtiges tourismuspolitisches Ziel  der Landesregierung ist, den Akteuren und Unternehmen der Branche bestmögliche Rahmenbedingungen zu geben, um sich optimal auf die Ansprüche der Gäste und die Reisetrends einzustellen. Mit Blick auf die Pandemie gab es an vielen Stellen keine Blaupause für die politisch Handelnden. Manches würde man in der Nachschau sicherlich anders handhaben als zu Beginn der Pandemie. In anderen Bundesländern blicke man jedoch anerkennend nach Baden-Württemberg, wo vieles besser gelaufen sei als anderswo.

 

Besprochen wurde eine breite Themenpalette: Corona-Hilfen, voraussichtliche Lockerungen, Beschleunigung des Wandels durch Corona (weniger Präsenz-Messen, Tagungen und Kongresse), Öffnung der Märkte zu anderen Zielgruppen (mehr Genuss-Tourismus, weniger Geschäftsreisende) , Tourismus als ein wirtschaftliches Standbein des Landes mit ca. 350.000 Vollzeitarbeitsplätzen, Schwerpunkt Regionalität, die Marke Schwarzwald und das damit verbundene Naturerlebnis, das Erleben von Natur und Kultur als Alleinstellungsmerkmal unserer Region, Baden-Baden als touristisches Aushängeschild Baden-Württembergs, etc.

 

„Tourismus ist der Schlüssel für den Erfolg der Stadt Baden-Baden“, machte Tobias Wald MdL klar. „Daher haben die coronabedingten Schließungen Baden-Baden besonders hart getroffen. Bis heute fehlen viele der internationalen Gäste, die wirtschaftlichen Defizite sind enorm. Als Finanzpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion habe ich unzählige Gespräche geführt und Unterstützung bei Anträgen geleistet. Ich weiß, wo den Menschen der Schuh drückt und wie groß die Sorgen sind. Es ist mir ein Herzensanliegen, den beteiligten Akteuren und der Tourismusregion Mittelbaden bestmöglich aus der Krise zu helfen. Darum habe ich zu diesem Treffen eingeladen und ich freue mich sehr, dass alle gekommen sind.“

 

Oberbürgermeisterin Margret Mergen berichtete, dass für Stadt und Betriebe die fehlende Planungssicherheit und die Kurzfristigkeit neu bekanntgegebener Regelungen zu den größten Herausforderungen während der Pandemie zählten. Dazu seien die großen wirtschaftlichen Einbußen gekommen, die bis heute durch Vorgaben zu eingeschränkten Auslastungen in der Gastronomie und im Veranstaltungssektor anhalten. „Das Tourismuskonzept der Stadt Baden-Baden, die BKV-Verträge und das UNESCO-Welterbe-Siegel lassen uns aber optimistisch nach vorne schauen“, machte Margret Mergen deutlich. „Vor Corona hatten wir in einem Jahr über eine Million Übernachtungen in Baden-Baden, da wollen wir wieder hin.“

 

Als Vertreter der DEHOGA zeigten der Vorsitzende Hans Schindler und Verbandsjurist Nicolai Danne auf, was das Hotel- und Gaststättengewerbe am meisten beschäftige. Neben den teils massiven Umsatzeinbußen kämen Unklarheiten in Bezug auf die Corona-Soforthilfen hinzu. Darüber hinaus hätten Hotel- und Gastgewerbe mit Fachkräftemangel, wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund des höheren Mindestlohns und überbordender Bürokratie zu kämpfen.

 

Der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord Karl-Heinz Dunker lenkte die Aufmerksamkeit darauf, dass während der Corona-Pandemie viele Menschen die Natur vor ihrer eigenen Haustüre wiederentdeckt hätten. Dies sei einerseits sehr erfreulich, andererseits habe es bei Verkehr und Parkmöglichkeiten teilweise zu Überlastungen geführt. „Die Natur und der Naturpark sind für alle da. Immer mehr Menschen wollen Natur und Heimat erleben, darum versuchen wir attraktive Angebote zu schaffen.“

 

Die Teilnehmenden zeigten sich zuversichtlich, dass die nationale und internationale Strahlkraft Baden-Badens sowie die Schönheit der umliegenden Schwarzwald-Region in der Zeit nach Corona dabei helfen werden, Tourismus und Gastronomie wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Der Fokus auf Regionalität, Natur und Qualität soll dabei helfen — Baden-Baden könne all das bieten.