Die Schwarzwaldhochstraße, die Baden-Baden mit Freudenstadt verbindet, gilt als die gefährlichste Motorradstrecke des Landes. Vieles wurde versucht, um die Strecke sicherer zu machen und das Unfallrisiko zu senken, bisher ohne durchschlagenden Erfolg. Nun liegt ein neuer Vorschlag vor, die von vielen Kennern der Szene als hoffnungsvoller Ansatz gehandelt wird.

 

„Die Idee ist, auf einem sogenannten „Schweigekilometer“ im Bereich des Helbingfelsens eine 1.000 Meter lange Gedenkstätte einzurichten. Dort soll all derer gedacht werden, die ihre Fahrt auf der Schwarzwaldhochstraße mit ihrem Leben bezahlt haben“, erklärt der mittelbadische Landtagsabgeordnete Tobias Wald (CDU). „Hintergedanke ist natürlich auch, dass die Biker durch den Schweigekilometer dazu veranlasst werden, freiwillig vom Gas zu gehen und rücksichtsvoller zu fahren. Dadurch könnte das Risiko von folgenschweren Verkehrsunfällen gesenkt werden.“

 

Zur Umsetzung dieses Projekts soll ein Kilometer des Teils der Schwarzwaldhochstraße, den Motorradfahrer oftmals als Rennstrecke nutzen, als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen werden. In der Mitte des Schweigekilometers, der sogenannten Applauskurve am Parkplatz Helbingfelsen, soll ein Mahnmal zum Ort der Begegnung für Angehörige von Unfallopfern errichtet werden. Der ein Kilometer lange Straßenabschnitt würde durch Beschilderungen und Markierungen gekennzeichnet werden.

 

„Ich kann jedem nur empfehlen, sich das Schweigekilometer-Video auf YouTube anzuschauen. Gänsehaut pur“, so Tobias Wald. „Auch meine Kollegin aus Freudenstadt, Landtagsabgeordnete Katrin Schindele, unterstützt die Idee. Anfang und Ende der Schwarzwaldhochstraße ziehen also zusammen an einem Strang, das freut mich sehr. Wir werden gemeinsam in weiteren Gesprächen mit dem Innenministerium für das Projekt und die Realisierung werben.“

 

Eine Video-Skizze zu dem Projekt ist bei YouTube unter dem Stichwort „Schweigekilometer“ zu finden. Idee und Film sind im Rahmen einer Bachelor-Arbeit entstanden, die sich mit der Frage beschäftigt, wie man die Zahl der Motorradunfälle aufgrund überhöhter Geschwindigkeit reduzieren kann – ohne Verbote und Restriktionen.