Der Arbeitskreis für Landesentwicklung und Wohnen der CDU-Landtagsfraktion tagte im Rahmen seiner Sommerklausur am 4. und 5. Juli in der Welterbestadt Baden-Baden. „Wir sind zu unserer diesjährigen Sommerklausur sehr gerne in den Wahlkreis unseres Arbeitskreiskollegen Tobias Wald MdL gekommen, wo wir so aktuelle Themen wie die Digitalisierung der Bauverwaltung und die regionale Rohstoffsicherung ideal mit Denkmalschutz und Welterbe verbinden können“, so die Vorsitzende des Arbeitskreises, Christine Neumann-Martin MdL.

 

Zur Veranschaulichung des Themas Rohstoffsicherung ging es zum Kieswerk Kern nach Iffezheim. Mit Dr. Erwin Kern, Vorstandsvorsitzender der Kies und Beton AG Baden-Baden und Vizepräsident des Bundesverbands Baustoffe – Steine und Erden, hatte der Arbeitskreis einen ausgewiesenen Experten als Gesprächspartner. Die gute Nachricht war, Deutschland habe ausreichend mineralische Rohstoffe für den eigenen Bedarf. Die Nachfrage etwa für den Haus- und Straßenbau könne gedeckt werden. Sandknappheit bestehe insoweit nicht, aber eine Genehmigungsknappheit. Die jahrelangen Genehmigungsverfahren und die zögerliche Flächenausweisung seien für den Rohstoffabbau eine große Hürde.

 

„In Zeiten abreißender Lieferketten wird die Bedeutung regionaler Rohstoffgewinnung noch deutlicher vor Augen geführt. Wir haben mit unseren mineralischen Rohstoffvorkommen einen echten Standortvorteil. Schwere Güter wie Kies und Sand sollten außerdem möglichst keine weiten Wege zwischen Abbau- und Verwendungsgebiet zurücklegen, um CO²-Emmissionen einzusparen. Dezentrale Gewinnungsstätten sind auch vor diesem Hintergrund sinnvoll und wichtig“, so Christine Neumann-Martin.

 

Seitens der mineralischen Rohstoffindustrie wurde auch auf die hohe Recyclingquote der Branche verwiesen. Bei der Besichtigung des Werksgeländes nahm der Arbeitskreis außerdem die Renaturierung und Rekultivierung von früheren Abbauflächen in den Blick.

 

Die Klausur in Baden-Baden wurde schließlich genutzt, um einen Einblick in das neue UNESCO-Welterbe des Landes „Great Spa Towns of Europe“ in Baden-Baden zu gewinnen. Lisa Poetschki von der Stabsstelle Welterbe und Stadtgestaltung führte den Arbeitskreis in die Welterbekonzeption ein.

 

Bei Tobias Wald als örtlichem Wahlkreisabgeordneten ist die Freude über diese Anerkennung für Baden-Baden ungebrochen: „Baden-Baden hat als weltbekannte Kurstadt und Sommerhauptstadt Europas im 19. Jahrhundert bis heute einen international hervorragenden Ruf. Mit dem Welterbetitel sehe ich aber für die Stadt und das Umland noch einmal weitere Chancen für den Tourismus und die heimische Wirtschaft. Dass es eine gemeinsame Bewerbung von 11 bedeutenden europäischen Kurstädten war, ist ein tolles Zeichen für die gemeinsame europäische Kultur.“

 

Die Mitglieder des Arbeitskreises erlebten eine lebendige Kurstadt, die ihre knapp zweitausendjährige Bädertradition vom römischen Beginn über die Blüte im 19. Jahrhundert bis heute gesichert und auch für die Zukunft auf einen guten Weg gebracht hat.

 

„Baden-Baden hat mit seinem traditionsreichen Kurbetrieb und den herausragenden historischen Gebäuden wichtige Identitätsanker. Wir wissen heute, wie wichtig solche Identitätsanker für die Stadtentwicklung, für Lebens- und Aufenthaltsqualität sind. Ein solches Erbe muss gut gepflegt werden und bietet optimale Bedingungen für eine erfolgreiche weitere Stadtentwicklung. Wir nehmen diese Eindrücke und die Erkenntnisse unserer Klausur für unsere weitere Arbeit nach Stuttgart mit.“