Ressourcen zu schonen ist der Grundansatz jeder Denkmalsanierung – in Zeiten von Preissteigerung, Materialknappheit und Energiekrise könne man von dieser traditionellen Herangehensweise für die Zukunft lernen, hieß es kürzlich auf einer Anhörung im Landtag. Zum ersten Mal überhaupt luden die Regierungsfraktionen unter Federführung von Barbara Saebel MdL (GRÜNE) und Tobias Wald MdL (CDU) – gemeinsam zum ersten landesweiten Austausch im Denkmalbereich.

 

Impulse setzten Referate aus den verschiedenen Bereichen des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, danach wurde mit großem Fachpublikum intensiv diskutiert. Die aktuellen Herausforderungen im Denkmal, um mit erneuerbaren Energien und energetischer Sanierung auf die Klima- und Energiekrise zu reagieren, prägte viele Beiträge. „Quartiere und Ortskerne als Ganzes zu denken, um im Zusammenspiel zwischen Alt- und Neubauten die Strom- und Wärmewende zu schaffen,“ ist der Sprecherin für Denkmalschutz und Kulturerbe der Grünen-Landtagsfraktion, Barbara Saebel, wichtig. Dann können sich PV, Geothermie, Energiespeicher im Denkmal, Tages- und Nachtnutzung ergänzen. Hilfreich seien auch Netzwerke aus Eigentümern, Architekten, Handwerkern, Energieberatern und den Denkmalbehörden, damit Erfahrung und Expertenwissen auf Augenhöhe zusammenkommen.

 

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen (MLW) betonte angesichts von Preissteigerungen und Lieferengpässen den Wert der Ressource Baustoff, der beim Denkmalerhalt aufgrund der Reparierbarkeit vorbildhaft umgesetzt werde, wie sich auch im 2022 neu aufgelegten Sonderprogramm „Wohnen im Kulturdenkmal“ zeige. Zudem setze man mit neuen Leitlinien zur Genehmigung der Installation von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden die Ziele des geplanten neuen Klimaschutzgesetzes bereits jetzt schon um.

 

„Gleichwohl ist immer wieder neu auszutarieren, wie viel Veränderung für eine zukunftsfähige Nutzung erlaubt sein muss“, gibt der Wohnungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Tobias Wald MdL zu bedenken. Das Fachpublikum thematisierte insbesondere die Ausgestaltung und Umsetzung von Förderprogrammen sowie die Behördenstruktur. Die Rolle der Landesbauordnung (LBO) mit Blick auf den Denkmalschutz und die Frage nach mehr oder weniger Leitlinien bis hin zur Möglichkeit der Einrichtung einer Clearingstelle sowie die Nachwuchsförderung in den vielfältigen Berufsfeldern im Denkmalbereich waren ebenfalls Thema. Für die federführenden Abgeordneten, Barbara Saebel MdL und Tobias Wald MdL, ergaben sich somit zahlreiche Impulse für die weitere politische Arbeit.