Der mittelbadische Landtagsabgeordnete Tobias Wald (CDU) will die Wallfahrtskirche Maria Linden in Ottersweier stärker in den Fokus rücken: Er fordert eine sogenannte touristische Unterrichtungstafel an der Autobahn. Mit einem Brief hat sich Tobias Wald an den Verkehrsminister gewendet.

Der Wallfahrtskirche Maria Linden in Ottersweier wohnt eine hohe kulturhistorische und touristische Bedeutung inne. Der genaue Ursprung dieses christlichen Heiligtums, als Ort der Verehrung Mariens, ist zwar unbekannt, genauso ungewiss ist die Herkunft des Marienbildes. Gesichert ist indessen der Bau der Kirche im Jahr 1484. Mithin ist die Kirche weit mehr als 500 Jahre alt. Das Marienheiligtum an sich reicht aber zeitlich vermutlich viel weiter zurück – nämlich bis in die Zeit der Christianisierung um 700/750 n.Chr. Das ist ein Ergebnis der Quellenlage.

Der Legende nach, aufgeschrieben im Jahr 1775 von Jesuit P.P. Schommartz in seinem „Ottersweyerer Gebetbuch“ und seinem „Bericht von der Wallfahrt zu Maria Linden“, ist das Gnadenbild im Hohlraum einer Linde nach Zeiten von Krieg und Zerstörung wieder zum Vorschein gekommen. Viele Menschen strömten herbei, so die alte Erzählung, um das Wunder zu sehen und hier zu beten.

Natürlich ist das Marienheiligtum längst in der Kirche – doch die Anziehungskraft ist geblieben. Und seit dem 19. Jahrhundert haben die Wallfahrten eine Neubelebung erfahren – bis in unsere Gegenwart.

Maria Linden sei seit Jahrhunderten ein Wallfahrtsort  und ununterbrochen für Menschen aus der Nähe und aus der Ferne ein heiliger Ort, an dem Gottes Gegenwart und Hilfe in besonderer Weise für viele Menschen spürbar sei. Maria, „bei den sieben Linden“, wie ein alter Name sie nennt, erweise sich hier für alle Hilfe- und Trostsuchenden als besondere Fürsprecherin.

MdL Tobias Wald stellt fest: „Bei der Wallfahrtskirche Maria Linden handelt es sich um ein kulturhistorisch bedeutsames Ziel – und gleichfalls um eine touristisch bedeutsame Adresse. Auch die anderen Voraussetzungen für die Beschilderung von touristisch bedeutsamen Zielen an Autobahnen stehen meiner Intention nicht im Weg.“